IT Strategie – Spezialtools zur Kollaboration in KMU (16Bugs, Bitbucket, Hootsuite)

von Axel von Leitner am 14.3.2011

Im ersten Teil ging es um webbasierte Dienste, die nahezu jedem kleinen Unternehmen helfen können eine performante, effiziente und dennoch preiswerte Firmen IT aufzubauen. Heute möchte ich weitere von uns eingesetzte Tools vorstellen. Diese sind entsprechend unserem Geschäftsmodell – webbasierte Software – vorrangig auf unsere “Produktionsprozesse” ausgerichtet.
Vielleicht fragen Sie sich: Google, CentralStationCRM, Dropbox, Colmex und jetzt geht es noch weiter? Das klingt nach unzähligen Insellösungen und einer enormen Komplexität. Was jedoch alle Dienste gemein haben ist, dass sie einfach und intuitiv zu bedienen sind. Und sie arbeiten zum Großteil reibungslos zusammen – oder benötigen überhaupt keine Schnittstellen.

Bugtracking

Als Software Hersteller dokumentieren wir Bugs, sobald Sie uns auffallen oder von unseren Kunden an uns heran getragen werden. Diese kategorisieren und bewerten wir dann, um sie in einer sinnvollen Reihenfolge und Kombination abzuarbeiten. Um diesen Prozess abzubilden nutzen wir 16bugs als Bugtracking Service. Es gibt eine kostenlose Variante, die für uns bisher ausreichend ist. Wir können auftretende Fehler dort den einzelnen Bereichen unserer Applikation zuweisen und sie so gemeinsam lösen. Deutlich effizienter, als mehrfach in der gleichen “Ecke” zu optimieren.
16Bugs ist von der Usability her relativ intuitiv bedienbar. Es ist nicht komplett selbsterklärend und zu Beginn benötigt man ein bisschen Zeit, um den Workflow und die Kategorisierung klar zu haben. Sobald das erledigt ist kann man jedoch einfach neue Bugs / Fehler anlegen und diese entsprechend abarbeiten.

Mercurical und Bitbucket – Versionsverwaltung & Hosting für Softwareentwicklung

Bitbucket ist ein Dienst von Atlassian. Frühere Erfahrungen mit Software von Atlassian habe ich durch Jira und Confluence gemacht. Zwei Tools, die mich in Sachen Usability nicht überzeugt haben. Bei Bitbucket handelt es sich um einen Hostingservice für die Versionsverwaltung Mercurical. Das Thema ist ohnehin sehr technisch, daher wird man bei der Einrichtung und der Nutzung nicht um einen Grundstock an Wissen in dem Bereich herum kommen. Wer das Basiswissen hat, aber vielleicht unerfahren ist: Einarbeiten lohnt sich. Wie funktioniert die Benutzung von Bitbucket? Kleine Änderungen an unseren Software Projekten werden, nachdem sie lokal auf unseren Rechnern getestet wurden, in die Online Versionsverwaltung eingespeist. Dort werden die Änderungen dann mit der eigentlichen Software zusammengeführt und können in das live System eingespielt werden. Der Vollständigkeit halber: Mercurical ist die Versionsverwaltung, Bitbucket ist “nur” ein Hosting Service. In Kombination ein ziemlich gutes Team. Hier sieht man, wie in mehreren Ästen parallel gearbeitet werden kann. Sobald die Entwicklung abgeschlossen ist, wird das Teilprojekt mit dem Hauptprojekt zusammengeführt (merge).
Großartig daran ist, dass man in unterschiedlichen Branches (Ästen) arbeiten kann. Es gibt einen Master Branch, der immer am nähesten an dem aktuellen Live System ist. Planen wir beispielsweise ein neues Feature können wir dieses auf Basis des Master Branches, aber komplett abgekoppelt entwickeln. Die Vorteile liegen auf der Hand: tritt ein kleiner Fehler im Live System auf, können wir diesen kurz im Master Branch reparieren und das Live System updaten. Die Änderungen für das neue Feature fließen erst in das Live System, wenn wir die beiden Äste zusammenführen. Ansonsten liegt der größte Vorteil einer Versionsverwaltung natürlich darin, dass wir zu einem beliebigen Zeitpunkt zurück springen können. Zum Beispiel, wenn einzelne Änderungen rückgängig gemacht werden sollen. Durch Mercurical und Bitbucket ist unser kompletter Prozess von Entwicklung und Programmierung über Testing bis hin zum Deployment (Live schalten von Änderungen) deutlich einfacher, schneller und flexibler geworden. Diese Kombination können wir wirklich wärmstens empfehlen.

Aktivitäten in Social Networks

Für unsere Aktivitäten auf Twitter und Facebook nutze ich primär den Dienst Hootsuite, um bestimmte Begriffe zu überwachen und Nachrichten gezielt und ggf. zeitlich geplant zu verschicken. So können mit Hootsuite zu den eigenen Streams (z.B. alle Nachrichten meiner Kontakte) einzelne Keywords auf Twitter überwacht werden, um ggf. eine Kommunikation starten zu können. In letzter Zeit nutze ich zusätzlich und verstärkt den offiziellen Twitter Client für Mac. Erwähnungen seiner Accounts oder direkte Nachrichten bekommt man so unmittelbar nach Veröffentlichung mit einer kleinen Nachricht eingeblendet. Insbesondere für die Servicegeschwindigkeit in Social Networks ziemlich hilfreich. So muss man nicht ganz so häufig durch den Twitter Stream blättern, denn die wichtigsten Sachen bekommt man so mit.

Abschließend zum Komfort von Cloud Diensten

Obwohl alle unsere Daten in der Cloud, also webbasiert, gespeichert werden, nutzen wir aus Komfortgründen meistens lokale Software. In unserem Fall ist es die Mac Software. Apple Mail, iCal und das Adressbuch integrieren sich mit unserem CRM und den Google Apps – das gleiche gilt aber auch für die Windows Pendants Outlook und Co sowie für mobilen Endgeräte (iPhone, iPad & Blackberry). So gut Googlemail und der Kalender auch sind, das klassische Desktop Mail Programm und den Kalender nutze ich deutlich lieber. Wenn ich unterwegs oder an einem anderen Rechner bin, kann ich dank Cloud Technologie dennoch über alle Informationen verfügen.
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Axel von Leitner

Mitbegründer von 42he. Beschäftigt sich mit den betriebswirtschaftlichen Dingen und steckt viel Herzblut in Design & Usability. Axel schreibt insbesondere über Produktivität, Design und Startup-Themen.