Fairness to the people: Appell für mehr Stil zum Ende einer Zusammenarbeit

von Axel von Leitner am 29.10.2013

Aller Abschied ist schwer und scheiden tut weh. Es gibt viele Sprichwörter, die sich mit dem Ende einer Beziehung beschäftigen und sie gelten im Privaten und im Geschäftlichen. Ich will mich hier dem Ende einer Zusammenarbeit im Geschäftsleben widmen. Ob im Angestelltenverhältnis oder mit einem Freelancer ist im Grunde nebensächlich. Ach und dieser Artikel basiert nicht etwa auf einer wahren Geschichte innerhalb von 42he, sondern auf der Beobachtung einer entfernt bekannten Firma.

Wenn Geschäftsbeziehungen oder Anstellungsverhältnisse enden, kommt es immer wieder zu merkwürdigem, meist unfairem Verhalten auf beiden Seiten. Häufig gibt es gar keinen gravierenden Konflikt zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeiter/Freelancer. Dennoch höre ich immer wieder, wie - Verzeihung - stillos zum Ende einer teils langjährigen und für beide Seiten erfolgreichen Beziehung miteinander umgegangen wird.

Es gibt natürlich verschiedene Arten, wie man es schafft, die Zusammenarbeit mit einem bitteren Beigeschmack zu beenden. Zeichen, die ich bereits mehrfach gesehen habe, sind:

  • Abkopplung der Person von seinem Arbeitsgerät (IT Zugänge, Kundendaten, Laufwerke u.ä.) “über Nacht” und bevor das Gespräch zur Beendigung der Zusammenarbeit gesucht wurde
  • totale Freistellung bis zum Vertragsende (z.B. indem alle Zugänge gesperrt werden)

Absehbarkeit der Kündigung

Und wenn es wirklich so überraschend kommt, dass selbst der Betroffene noch nichts davon mitbekommen hat, dann sollten Sie vielleicht noch einmal über die Plausibilität des Grundes nachdenken. Nicht persönliche Ursachen wie Insolvenzen klammere ich hier jetzt mal aus.

Langfristige Auswirkungen von fehlender Fairness

Youtube

Der Arbeitgeber steht damit zunächst in einem schlechten Licht. Eine Wendung nimmt das Ganze jedoch, als sich ihr Chef (und eine Reihe an Kollegen) zu Wort melden - ebenfalls per Video auf Youtube. Der Chef liefert außerdem ein paar interessante Hintergrundinformationen, welche die Kündigende auf einmal als ziemlich undankbar dastehen lassen.

Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie schnell und weitreichend die Auswirkungen einer kleinen Schlammschlacht oder wie ich es nenne - fehlender Fairness - sein können. In dem Sinne: Ich bin für mehr Fairness und Vertrauen, auch zum Ende einer Zusammenarbeit. Die letzte Erinnerung an eine Zusammenarbeit sollte nicht so negativ sein, dass sie alles Vorherige überschattet.

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Axel von Leitner

Mitbegründer von 42he. Beschäftigt sich mit den betriebswirtschaftlichen Dingen und steckt viel Herzblut in Design & Usability. Axel schreibt insbesondere über Produktivität, Design und Startup-Themen.