Am Freitag war in der Webszene zu lesen, dass das Startup froodies (Lieferdienst von Lebensmitteln) überraschend Insolvenz anmelden musste. So heißt es bei Deutsche Startups: “Da es überraschend zusätzlichen Abstimmungsbedarf unter den Investoren gab, konnte die geplante zweite Finanzierungsrunde wider Erwarten nicht abgeschlossen werden. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden nunmehr Möglichkeiten für eine Sanierung des Unternehmens geprüft”.
Dumm gelaufen für die Gründer, Mitarbeiter und Kunden. Ein typischer Fall nach Schema F: Erste Finanzierung, Cash Burn Rate hoch, Profitabilität in weiter Ferne, zweite Finanzierung notwendig, "abstimmungsbedarf" bei einem Investor, Insolvenz.
Das muss keine Kausalkette sein, es ist aber nicht der erste und auch sicher nicht der letzte Fall, wo es genau so gelaufen ist. Mit der ersten großen Finanzierung im frühen Stadium eines Unternehmens wird das Unternehmen kostenseitig so aufgepumpt, dass es bei dem kleinsten Windstoß zwangsläufig in sich zusammen fällt.
Und das diese Weg häufig sehr nahe liegt habe ich vergangene Woche erst wieder festgestellt. Ich war in einer Vorlesung für E-Business mit Studenten kurz vor ihrem Abschluss und habe dort ein paar Worte zu CRM in der Praxis und zu unserer "Gründerstory" verloren. Wie wir unser Unternehmen finanzieren und das wir dabei ohne externe Millionen auskommen, war für nahezu alle im Raum befremdlich. Ich hoffe, dass Fälle wie dieser dazu beitragen, dass die Gründer von morgen sehr genau hinterfragen ob und wieviel Geld sie für den Start benötigen.