Rechnungen und Dokumente lernen sprechen: die DocTag Initiative

von Axel von Leitner am 17.4.2012

Es ist Musik in der digitalen Verwaltung von Dokumenten. Eine Reihe von Unternehmen schreibt sich die Revolution des Papiers auf die Fahne und die Chancen stehen gut, dass der Alltag von uns allen dadurch ein klein wenig einfacher und besser wird. Um das zu erreichen, starten wir gemeinsam mit 11 weiteren Unternehmen die DocTag Initiative.

Das Problem: Dokumente sind stumm

Zum Ende eines jeden Monates generieren wir in jedem unserer Produkte Rechnungen. Jeder einzelne unserer Kunden nimmt dieses Dokument und “verarbeitet” es selber oder gibt es an seinen Steuerberater weiter. FĂŒr das Finanzamt und den eigenen Überblick muss jetzt irgendwie erfasst werden, dass 35 Euro brutto, 29,41 Euro netto von unserem Kunden an uns gezahlt werden sollen. Auf dem Dokument sind all diese Daten natĂŒrlich lesbar, aber eben leider nur fĂŒr das menschliche Auge. Streng genommen sind die Informationen wenig strukturiert. Zur weiteren Verarbeitung werden die Daten also im wahrsten Sinne des Wortes abgeschrieben oder semi-automatisch erfasst. Mit Hilfe einiger Logiken versuchen beispielsweise Dokumentenmanagement Systeme die nötigen Daten - z.B. die Endsumme aus einer PDF Rechnung - heraus zu lesen. Dieses System funktioniert schon immer besser, wird aber immer fehlerbehaftet sein. Es ist so, wie wenn ich einen Bierdeckel mit Ideen vollschmiere und Sie am nĂ€chsten Tag versuchen alles zu entziffern. Und wer will schon Fehler in der Buchhaltung und den Stress mit dem Finanzamt?

Die Lösung: Mit DocTag lernen Dokumente sprechen

Seit einigen Wochen steht bei uns und einigen weiteren Anbietern von Websoftware die Idee im Raum das Problem zu lösen. Die DocTag Initiative ist geboren. Grob gesagt wollen wir Dokumente mit zusÀtzlichen Informationen anreichern, so dass die Informationen vollautomatisiert und eindeutig gelesen werden können.

Mittlerweile sprechen wir nicht mehr ĂŒber das “ob”, sondern schon ĂŒber das “wie”. Es gibt mehrere technische Möglichkeiten, wie man das Problem angehen kann, grundsĂ€tzlich soll die Lösung so einfach wie möglich, so komplex wie nötig sein. Es nĂŒtzt niemandem, wenn die Lösung technisch so komplex ist, dass kaum ein Anbieter bereit ist diese umzusetzen. Auf der anderen Seite soll es auch keine halbherzige Lösung sein, die per Definition schon beschrĂ€nkt ist. Wir streben eine schlanke und dynamische Lösung an, die das Potential auf eine schnelle Verbreitung hat.

Man könnte zwar sagen uns als CRM und Projektmanagement Anbieter betrifft das Problem nur bedingt. Wir speichern Dokumente, wie beispielsweise Rechungen, aber verarbeiten tun wir die Informationen grundsĂ€tzlich nicht. Doch jede Rechnung, die ohne die entsprechenden Informationen erstellt wird, ist eine Rechnung die in der nĂ€chsten Hand wieder manuell oder semi-automatisch eingelesen werden muss. Wir sind ĂŒberzeugt, dass sprechende Rechnungen eine Erleichterung fĂŒr viele Privatpersonen und Firmen wĂ€ren, doch kommt es in erster Linie auf die Verbreitung des Standards an. Je mehr Rechnungen (spĂ€ter sollen auch andere Dokumententypen dazu kommen) die Informationen in strukturierter Form enthalten, desto attraktiver wird die Auswertung solcher Informationen.

Wer sich also eine Erleichterung der Erfassung und Auswertung von Dokumenten im Alltag wĂŒnscht, der möge die Idee der noch jungen DocTag Initiative teilen. Wir freuen uns ĂŒber den Input und die Teilnahme weiterer Anbieter und natĂŒrlich ĂŒber jeden der die Idee teilt. Spread the word!

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Axel von Leitner

MitbegrĂŒnder von 42he. BeschĂ€ftigt sich mit den betriebswirtschaftlichen Dingen und steckt viel Herzblut in Design & Usability. Axel schreibt insbesondere ĂŒber ProduktivitĂ€t, Design und Startup-Themen.