Apple‘s iCloud – Warum die halbe Cloud das Leben schwer macht

von Moritz Machner am 7.6.2011

Apple hat Gestern auf der WWDC in San Francisco die iCloud vorgestellt. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen Dienst, der Informationen zwischen den Apps der verschiedenen Apple Geräte synchronisiert. Die Idee dahinter: wenn man in einer App auf dem iPhone ein Dokument speichert, wird dieses über den Clouddienst automatisch auch an seinen iPad und seinen Mac geschickt.

Ein Schritt in die richtige Richtung, aber er ist zu kurz gedacht. Das Modell der iCloud offenbart das Kernproblem von lokalen Programme (neudeutsch Apps). Man muss sie installieren, man muss sie updaten und dann muss man die Dateninhalte auch noch synchronisieren. Letzteres soll ja nun der neue Dienst für die Apple Jünger machen.

Zu großen Teilen sind die Apps bzw. die Synchronisation dazwischen auf Ihre Plattform beschränkt, teilweise gibt es diese nur für das iPhone, das iPad oder auch nur für den Mac. Wenn man eine andere Plattform (Android, Windows, ...) nutzen möchte oder alles parallel, hat man teilweise Pech gehabt. Zudem ist auch noch nicht bekannt, was bei Konflikten passiert, also wenn ich beispielsweise eine Datei auf zwei Geräten unterschiedlich editiere.

Der richtige und konsequente Weg wäre, die gesamte Applikation in die Cloud zu verlagern. Zur Nutzung benötigt man dann nur noch einen Webbrowser. Der findet sich mittlerweile auf allen Plattformen und Geräten und wird immer besser (HTML5, CSS3, etc). Die Installation oder Updates fallen ebenfalls flach, denn man arbeitet immer live und automatisch mit der aktuellsten Version. Das Synchronisieren von Daten und die damit verbundenen Konflikte haben sich also auch direkt erledigt. Zudem hat man nicht nur - wie bei der iCloud - die Daten auf allen Geräten aktuell, sondern auch die Freunde oder Kollegen, mit denen man seine Daten teilen möchte.

In Nischen wie dem Multimedia Bereich mag die Synchronisation und lokale Speicherung bei den heutigen mobilen Übertragungsgeschwindigkeiten und Engpässen noch Sinn machen, in vielen anderen Bereichen ist das Zwischenschalten von lokalen Apps jedoch einfach unnötig. Es verursacht wie oben beschrieben Aufwand auf Seiten des Nutzers und ist, wie man an Apples Rechenzentrum sieht, auch nicht ganz günstig. Ohne die dauerhafte Synchronisation sämtlicher i-Geräte hätte auch Apple hier sicher den ein oder anderen Dollar sparen können.

Wir bleiben mit unseren Business Anwendungen bei der richtigen Cloud mit allen ihren Vorteilen.

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Moritz Machner

Mitbegründer von 42he. Technischer Kopf und Chefentwickler mit Passion für schlanke Designs.