Neue 42he Hausschriftart – die Schrift als wichtiges Element in Webanwendungen

von Moritz Machner am 26.7.2012

Seit dem letzten Redesign von CentralStationCRM ist es den Nutzern sicherlich aufgefallen: Wir haben eine neue Schriftart. Doch warum haben wir nicht einfach Arial oder Verdana genommen?

Die meisten Leute beschäftigen sich nicht viel mit Schriftarten. Man nimmt einfach eine, die der Computer ab Werk mitbringt und ist zufrieden. Für viele Alltagsaufgaben ist das auch hinreichend und in Ordnung. Die meisten dieser Schriftarten sind gute Universalisten mit denen man nichts falsch macht. Im Geschäftsumfeld kennt der eine oder andere bestimmt auch so genannte “Hausschriftarten”. Sie werden oft im Rahmen einer Corporate Identity eingeführt, damit das Unternehmen einen einheitlichen und individuelleren Auftritt schafft. Seit nun knapp zwei Jahren ist auch die Technologie weit verbreitet, mit der man Webseiten eine Schrift mitgeben kann, die nicht auf dem PC installiert ist. Zuvor war das tabu und wenn die Schriftart nicht bekannt war, dann wurde vereinfacht gesagt eine andere genommen. Ein einheitliches und abgestimmtes Layout der Webseite war so nur schwer möglich.

Drei Anforderungen an unsere Schriftart

Zum Zweiten sollte unsere Hausschriftart in vielen Schnitten vorhanden sein. Ein Schnitt ist z.B. eine gewisse Dicke der Buchstaben. Falls es nur einen oder wenige Schnitte gibt, kann das Betriebsystem zwar durch einfaches verdicken oder verdünnen der Linien andere Gewichte berechnen, das sieht dann aber oft nicht optimal aus. Richtige Schnitte dagegen haben oft speziell auf das Gewicht angepasste Zeichen, die zudem noch entsprechende Hinting Informationen mitbringen. Das sind die Information, welche Pixel man weglassen soll, wenn ein Buchstabe quasi auf dem Bildschirm zwischen zwei Pixeln positioniert ist. Speziell bei dünnen Gewichten macht das einen großen Unterschied, was die Schärfe und damit die Lesbarkeit der Schrift angeht. Durch die neue Möglichkeit diese verschiedenen Schnitte zu nutzen, haben wir neben der Helligkeit oder Graustufe des Textes nun eine weitere Möglichkeit bekommen, Inhalte zu betonen oder in den Hintergrund zu setzten. Anstatt Texte oder Elemente grauer zu machen, können wir diese jetzt dünner machen, um sie in den Hintergrund zu rücken. Vor allem auf den neuen hochauflösenden Bildschirmen sieht die Schrift so deutlich besser aus.

Drittens muss eine Schriftart natürlich ihrem Einsatzzweck dienen. Klassische, serifenlose Schriftarten sind nicht für das Web oder den Computer gemacht, sondern für den Printbereich. An der Helvetica aus den 1950er Jahren ist dieses schön zu erkennen, man sieht sie oft im Print Bereich, in Firmenlogos und auf Plakaten. Sie ist zwar sehr gut geeignet, um große Überschriften zu gestalten, benötigt dafür aber auch viel weißen Platz drumherum. Ein textlastiges System wie unser CRM hat diesen aber nicht immer. Hier geht es oft darum, dem Nutzer sehr viele Informationen, fein abgestuft auf einer Seite zu vermitteln. Daraus folgte, dass die neue Schriftart auch mit weniger “Whitespace” auskommen können musste.

Nach dem Testen von einigen Schrifarten haben wir uns letztendlich für die aus unserer Sicht exzellente ProximaNova von Mark Simonson entschieden. Sie erfüllt nicht nur alle genannten Kriterien, sondern sieht subjektiv gesehen auch noch elegant und freundlich aus. Ich kann allen Webdesignern nur empfehlen, sich mit dem Thema Typographie einmal tiefer auseinanderzusetzten. Speziell bei textlastigen Seiten und Systemen kann man hier viel erreichen, schließlich ist der Großteil der Designelemente die Schrift.

Hier noch ein Screenshot der ProximaNova im Einsatz unseres CRM Systems:

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Moritz Machner

Mitbegründer von 42he. Technischer Kopf und Chefentwickler mit Passion für schlanke Designs.