Details matter: Vom Zahnarzt lernen

von Axel von Leitner am 18.3.2016
Fasziniert hat mich die ungeheure Liebe zum Detail. Wie lange sich zwei Leute um einen nicht mehr ganz fitten Zahn kümmern, wie viele Geräte, wie viele verschiedene Prozesse und Technologien zum Einsatz kommen, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. 

Dabei hat mich die Analogie zu unserer Arbeit in der Software-Entwicklung nicht mehr losgelassen. Wir diskutieren regelmäßig über Details, die möglicherweise großen Teilen unserer Kunden gar nicht erst auffallen. Bei solchen Diskussionen fragt man sich immer mal wieder, ob der Grad an Detailversessenheit überhaupt sinnvoll ist, gerade aus ökonomischer Sicht. Auch wenn es natürlich ein Unterschied ist, ob der Mensch mit einem gesunden Zahn nach Hause geht, oder ob das Design und die Funktion einer Software perfektioniert wird, so steigt die Wichtigkeit bei uns durch die Zahl an Nutzern, die mit einer Lösung arbeiten. 

Wenn ich eine individuelle Lösung entwickle, die nur ich selber einmal pro Woche anschauen muss, dann sind die Auswirkungen schlechten Designs oder schlechter Funktionalität sehr gering. Wenn aber zehntausende Nutzer regelmäßig Zeit in die Arbeit mit einer Software investieren, dann sind die Auswirkungen schon enorm. Eine schwer verständliche Funktion wirft nicht ein Fragezeichen auf, sondern tausende. Jedes Unverständnis bremst nicht einen, sondern viele Nutzer aus. Die müss(t)en dann alle damit leben, wenn das Ergebnis optische Mängel hat.

Während die Betäubung also abklingt bin ich heute ganz entspannt bei den kleinen Verbesserungen und Details, die meinen Tag begleiten. 
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Axel von Leitner

Mitbegründer von 42he. Beschäftigt sich mit den betriebswirtschaftlichen Dingen und steckt viel Herzblut in Design & Usability. Axel schreibt insbesondere über Produktivität, Design und Startup-Themen.