Silicon Valley, wo sind Deine Talente?

von Moritz Machner am 23.6.2014
Mir geht es mehr darum, was Leute mit Ihrem aufgebauten Wissen und Ihrem Talent anfangen - zum Beispiel Absolventen der MINT Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). 
 
Nehmen wir das Silicon Valley, welches ja immer gerne als Beispiel für einen Innovationsmotor angesehen wird. Dort ist es üblich, dass die besten Absolventen der MINT Studiengänge von VC-finanzierten Unternehmen angeworben werden. Einzig um sich Gedanken zu machen, wie man “Eye Balls” zum Klick auf den Werbebanner bekommt. Oder um die hundertste sinnlose Consumer App zu schreiben, wo man mit Vögeln auf Schweine flitschen kann… Das löst sicherlich die ernsten Probleme der Menschheit. Nicht. 

Oder auch die Arbeit an Elektroautos, wie Sie im Beispiel Tesla für eine disruptive Innovation sorgen soll. Macht es Sinn, in jedes Auto tonnenweise Sondermüll, auch bekannt als Akkus, einzubauen und dann mit schlechtem Wirkungsgrad das Öl im Kraftwerk anstatt im Auto zu verheizen um die Akkus zu laden? Nein, tut es nicht. Da ist es deutlich sinnvoller den Diesel direkt zu tanken, auch wenn es nicht so “sexy” ist. Wenn wir einen riesigen Überschuss an Ökostrom hätten, natürlich - aber davon sind wir sehr weit entfernt –  die Amerikaner kennen das Wort nicht einmal. Das soll nicht heißen, dass die deutschen Autohersteller alles richtig machen, aber die Probleme liegen eher im Marketing als in der Technik. So lange es eben cool ist, einen SUV zu fahren der Dank dem Luftwiderstand eines Backsteins und Extras wie der völlig hirnverbrannten 7 Zonen Klimaanlage einen Spritverbrauch wie ein Leopard 2 hat, bringt das eben die Rendite und verhindert smarte Lösungen.  

Es gibt in Deutschland gute Beispiele, wie man Talent vernünftig einsetzt. Hier kann man zum Beispiel die Frauenhofer Gesellschaft nennen, welche Forschungsergebnisse in die Wirtschaft bringt. Auch für die Geisteswissenschaften gibt es bei den richtigen Zukunftsvisionen gute Betätigungfelder. Steve Jobs sprach zum Beispiel gerne davon, dass Apple gerne an der “Kreuzung” aus Technologie und den Freien Künsten tätig sein möchte. Es gibt genug Produkte, welche etwas mehr “Kultur” vertragen könnten. 

Am Ende kommt es darauf an, ob man etwas Neues probieren möchte, sich auch auch mal die Finger schmutzig machen kann und den Mut hat, neue Wege zu gehen. Die Feinde heißen “Haben wir schon immer so gemacht” und “Nobody ever got fired for buying IBM”. 
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Moritz Machner

Mitbegründer von 42he. Technischer Kopf und Chefentwickler mit Passion für schlanke Designs.